Atmosphärisches Panorama, typisierendes Genrebild, symbolische Ekphrasis. Zur Funktion literarischer Bilder in C.F. Meyers "Jürg Jenatsch" (1876)
Abstract
C. F. Meyers Jürg Jenatsch enthält im Wesentlichen drei Arten literarischer Bilder: die Schilderung von Landschaften, Figurdarstellungen in Genrebildern und die ekphratische Beschreibung von Gemälden. Diese deskriptiven Passagen stehen in engem Verhältnis zur Handlung des Romans, wenn die Naturschilderung in lyrischer Sprache Stimmungslagen wiederspiegelt, die Genrebilder Charaktermerkmale typisierend überzeichnen und die beschriebenen Gemälde Figurenkonstellationen durch den Verweis auf ein aus historischen, religiösen oder kulturellen Kontexten geläufiges Sujet mit symbolischer Bedeutung aufladen. Dieser Konnex zwischen dynamischer Handlung und statischem Bild variiert insofern die Programmatik des Realismus, als damit nicht eine Prägung der Handlungsträger durch ihre physische und materielle Umwelt, sondern die Abhängigkeit der einzelnen Handlungsschritte von ästhetischen Konventionen in den Vordergrund rückt.Downloads
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