Eine andere Gegenwart? – Annäherungen zwischen Erzähltheorie und Neurowissenschaft
Abstract
Am Beispiel von Prosatexten der Autoren Wolfgang Hilbig, Jorge Luis Borges und Lars Gustafsson wird der Versuch unternommen, die erzähltheoretisch fundierte Trennung zwischen textexternem Autor und textinternem Erzähler kritisch zu hinterfragen. Da es sich um Texte handelt, die das Selbsterleben und die Selbsterforschung ihrer Autoren thematisieren, werden in ihnen auffindbare Strukturen mit epistemischem Charakter unter Rückgriff auf Paradigmen aus der Neurowissenschaft wie Perspektivendualismus und außerkörperliche Erfahrung (OBE) gedeutet. Hinzu kommt der Topos des Undarstellbaren, in dem eine andere Gegenwart des Subjekts aufscheint. Dabei zeigt sich, dass die Motivation dieser textimmanenten Figurationen in dem Wunsch der Autoren nach Veränderung ihrer Lebenswirklichkeit zu sehen ist. In dem Maße, wie die Grenze zwischen extradiegetischer und intradiegetischer Welt sich als durchlässig erweist, kann der literarische Text als Schauplatz für die Arbeit an der eigenen Identität fungieren.Downloads
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