Erläuterung eines Paradoxons in KrV B 137, AA 3, 111.25–28

Schlagworte: Transzendentale Apperzeption, Erkenntnis, Cognition, Begriffe ohne Inhalt, Ich denke, Kant

Abstract

Der Satz von B 137, der im Titel dieses Aufsatzes zitiert wird, scheint ein Paradoxon darzustellen, das mit der in der Kritik der reinen Vernunft entwickelten Erkenntnistheorie unvereinbar ist. In besagtem Satz wird von „reiner Erkenntnis“ gesprochen, die unabhängig von aller Sinnlichkeit ist, obwohl in der Kritik behauptet wurde, dass Begriffe ohne sinnlichen Inhalt leer sind und dass Erkenntnis durch bloße Begriffe unmöglich ist. Die Untersuchung, wie verschiedene Interpreten versuchen, dieses Paradoxon zu beheben, führt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Kommentatoren haben nicht berücksichtigt, dass der Ausdruck „Erkenntnis“, der Teil des Wortes „Verstandeserkenntnis“ ist, im Neutrum steht, was in diesem Fall bedeutsam ist, weil es anzeigt, dass Kant nicht auf Wissen, sondern auf einen Dekret hinweisen wollte (was laut Grimms Wörterbuch die Bedeutung von „Erkenntnis“ im Neutrum ist). So verstanden, hört der Satz auf, paradox zu sein, und ermöglicht ein genaueres Verständnis der Apperzeption.

##submission.viewcitations##

##submission.format##

##submission.crossmark##

##submission.metrics##

Veröffentlicht
2024-11-20
Zitationsvorschlag
Caimi M. . (2024). Erläuterung eines Paradoxons in KrV B 137, AA 3, 111.25–28. Con-Textos Kantianos. International Journal of Philosophy, 20, 189-198. https://doi.org/10.5209/kant.97464
Rubrik
Dossier