Zwischen Nihilismus und Spieltheorie. Juli Zehs Roman Spieltrieb
Abstract
Zwei hochbegabte Schüler des Bonner Ernst-Bloch-Gymnasiums beginnen ein Spiel mit Mitschülern und Lehrern, das zunächst harmlos erscheint, aber schon bald zu einem Spiel ohne Grenzen und moralische Grundsätze wird. Zunehmend entwickelt sich das Spiel zu einem Spiel um Leben und Tod, bei dem jeder Zug entscheidend ist und strategisch genau durchdacht werden muss. Die zentralen Fragen des Beitrags lauten: Wie kommt es dazu, dass das zunächst harmlos erscheinende Spiel eskaliert? Wesentliche Voraussetzung hierfür bildet die Verschränkung von Nihilismus und Spiel sowie die postmoderne Zeitdiagnose. Daran anschließend fragt der Aufsatz nach den verschiedenen Lesarten des Spielbegriffs im Roman, die vom traditionellen Gegensatzpaar Spiel- Ernst bis zur Spieltheorie reichen und schließlich zur Integration des aus der Spieltheorie stammenden Gefangenendilemmas in die fiktionale Welt führen.Downloads
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