Leiden an der Vergangenheit – Aufarbeitung des Nationalsozialismus in W. G. Sebalds Roman Austerlitz
Abstract
Unter den vielen einschneidenden Veränderungen, die die deutsche Vereinigung von 1989/90 für die Deutschen in Ost und West mit sich brachte, kommt der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und ihrem Niederschlag in der fiktionalen Literatur vor dem Hintergrund identitärer Neudefinition besondere Bedeutung zu. Hier zeigt sich nämlich, dass sich die Einstellung, aus der heraus die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Folgen stattfindet, sich von der Täterperspektive der 1950er und 60er Jahre zunehmend zu einer Opferperspektive wandelt, die zunehmend vor allem auch deutsches Leiden in NS-Zeit und Zweitem Weltkrieg thematisiert. Dass es sich dabei aber nicht nur darum handelt, das Schweigen über die jahrzehntelang tabuisierte Leidserfahrung der deutschen Bevölkerung zu brechen, sondern um eine allgemeine Tendenz der Erzählperspektive, sich hinsichtlich des Nationalsozialismus allmählich von der Schuldfrage zu lösen, um sich auf die literarische Erinnerung des Leidens zu konzentrieren, soll am Beispiel des Romans Austerlitz von W. G. Sebald dargestellt werden.
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