Heimat-Lexik und Heimat-Diskurse in AfD-Wahlprogrammen
Abstract
Der Beitrag untersucht, welche Rolle die Thematik Heimat in Wahlprogrammen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) spielt. Dafür wird ein Korpus von Wahlprogrammen aus den Jahren 2016 bis 2020 zugrunde gelegt. Zunächst wird gezeigt, dass dem Thema Heimat in den untersuchten Programmen eine hohe Bedeutung zugemessen wird. Eine statistische Auswertung der Vorkommenshäufigkeiten zeigt aber auch eine starke Differenzierung innerhalb des Korpus. Erkennbar wird eine Prävalenz der Heimat-Thematik in den Programmen aus den süddeutschen und ostdeutschen Flächenländern. Ferner kann gezeigt werden, dass von AfD der Begriff Heimat in einem geschlossenen Verständnis verwendet wird. Mit diesem Konzept wird Heimat gegen Migration positioniert. Andererseits werden Heimat-Diskurse genutzt, um die Rückführung bzw. das Fernhalten von Migranten zu motivieren. Xenophobe Botschaften werden mit Heimat-Diskursen euphemistisch dargestellt. Abschließend werden zum Vergleich Programme von CDU und Bündnis90/Die Grünen betrachtet. Dabei wird – anders als bei der AfD – ein offenes und integratives Heimat-Verständnis festgestellt.
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