Friedrich Dürrenmatts "Abschied von der Bühne": Achterloo IV (1988)
Abstract
Gegenstand dieses Theaterstücks, von seinem Verfasser als dessen “Abschied von der Bühne” apostrophiert, ist die Quintessenz Dürrenmattschen Denkens: Es handelt sich um ein hochgradig intertextuelles, historisch-politisches Panoptikum. In der psychiatrischen Anstalt von Achterloo konzipiert ein Patient, welcher sich für Georg Büchner hält, eine Textvorlage für die übrigen Insassen. Diese jedoch konterkarieren “Büchners” Absicht der Ergründung der Motive menschlichen Handelns, woraus eine groteske Verselbständigung des Spiels im Spiel resultiert. In der Regel ist jede Figur dreifach determiniert: Einmal als individueller Insasse von Achterloo, sodann als Patient mit Psychose und schließlich als Rollenträger im “Büchner”-Stück. Dürrenmatt dekonstruiert auf diese Weise das gängige Bild von der “gesunden” Schweiz als bequemem locus amoenus wohlhabender Einwanderer und Zeist das Land vielmehr im Licht eines Asyls der Geschichtsvergessenheit.
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